Skitour Sportgastein | © Gasteinertal Tourismus GmbH, Christoph Oberschneider
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Berni Bernegger

Preparation is the key, was brauche ich für mein Pistentouren-Abenteuer in Ski amadé

Wer noch nie eine Skitour gemacht hat – hier die Basics: Ohne Skitouren-Ski und Skitouren-Schuhe geht mal gar nichts. Beides ist leichter als das Pendant im alpinen Skisport, die Ski meist breiter, damit ihr am Powder schön dahingleiten könnt.
Skitour Pärchen, High Five | © Gasteinertal Tourismus GmbH, Christoph Oberschneider

Damit ihr überhaupt den Berg hochgehen könnt, kommt dann noch die Bewegliche Bindung drauf (ich verwende die „Zapferl-Bindung“ weil sie leichter ist) und die Skitouren-Felle drunter. Das kauft ihr euch am besten alles im Set im Sportfachhandel eures Vertrauens. Skitouren-Schuhe sind im Vergleich zu alpinen Skischuhen leichter und beweglicher. Wenn ihr beim Kauf sparen wollt, spart beim Ski, oder bei der Bindung und nehmt lieber hier ein paar Gramm mehr mit, als dass ihr einen Skitouren-Schuh kauft, der zwar billiger ist, aber euch nicht perfekt passt – weil das ist der wichtigste Teil der Ausrüstung und muss sitzen wie angegossen. Bei den Stecken ist die Höhenverstellbarkeit wichtig und breite Teller.

Tipp: Ohne Teller lassen sich die Skitourenstöcke im Sommer perfekt als Wanderstöcke verwenden.

Bei der Bekleidung ist das am wichtigsten, was Frauen glaube ich sehr gut beherrschen, Männer (muss ich leider ehrlicherweise zugeben) weniger: Layering – also den Zwiebel-Look. Gestartet wird mit Skitouren-Socken, ich verwende die gleichen wie beim Skifahren. Sie reichen bis knapp unter die Knie und müssen ganz eng anliegen, denn Falten enden in schmerzhaften Blasen. Bei halbwegs warmen Temperaturen, also alles wärmer als -5 Grad, könnt ihr je nach persönlichem Kälteempfinden auf die Ski-Unterwäsche verzichten. Skitourenhose als nächstes und dann ein langärmeliges Sportshirt mit kurzem Stehkragen. Darüber eine dünne Jacke mit leichtem Windstopper und für die Abfahrt nach dem Gipfelsieg eine dicke, gut gefütterte Jacke. Ihr könnt alle Kleidungsstücke von den gängigen Skitouren-Anbietern kaufen: Montura, Ortovox, Martini, was immer ihr wollt. Die sind auch preislich alle sehr ähnlich und auch hier verwende ich wieder viele Kleidungsstücke ganzjährig.

Von den Accessoires her: Schlauchschal für Wärme um den Hals, dünne Handschuhe für den Aufstieg und dicke für die Abfahrt, Helm und Skibrille sind ein Muss und auch nicht schwer zu tragen. Meist lassen sie sich einfach auf der Außenseite des Rucksacks befestigen.

Apropos Rucksack: Ganz unten packt ihr am besten das hin, was ihr ganz zum Schluss braucht. Startet im größten Fach am besten mit den dicken Handschuhen, der dicken Jacke, dem Sackerl für die Felle und endet mit einem zweiten warmen Shirt zum Umziehen am Gipfel. In kleinere Fächer könnt ihr Snacks wie Energy-Riegel, Obst oder sonstiges reinpacken.
Getränke – mindestens 1,5 Liter bei kleinen Touren, bei größeren mehr – kommen bei mir an die Außenseite des Rucksacks. Wenn ihr hier keine ideale Halterung habt, einfach rein damit ins große Fach. Am feinsten ist warmer Tee oder warmes Wasser für den Aufstieg um den kalten Temperaturen entgegen zu wirken und um euren Körper zu wärmen.

Wenn ihr vorhabt ins Gelände zu gehen, bzw. immer dann, wenn ihr nicht auf gesicherten Strecken auf den Pisten unterwegs seid, nehmt unbedingt eure Lawinen-Ausrüstung mit. Auf den Pistentouren-Routen in Ski amadé braucht ihr keine Ausrüstung, solange ihr die gesicherten Wege nicht verlasst. Aber in allen anderen Fällen, unbedingt mitnehmen und vorher einen Lawinenkurs besuchen. Denn ohne Ausbildung, Kurse und Erfahrung, die ihr langfristig nur dann bekommt, wenn ihr viel mit erfahrenen Skitourengehern unterwegs seid, hilft euch die ganze Ausrüstung nur wenig.

Das Lawinenset kommt immer an einen eigenen Platz im Rucksack wo sonst nichts drinnen ist und ihr schnell zugreifen könnt. Der Piepser kommt immer so nah als möglich an den Körper und nicht auf den Rucksack, weil den könntet ihr verlieren. Immer vor dem losgehen einschalten und testen. Schaufel und Sonde in den Rucksack und achtet bei der Schaufel darauf, eine aus Aluminium und nicht aus Plastik zu kaufen – Plastik wird zu schnell kaputt, wenn es darauf ankommt. Den Rest lernt ihr wie gesagt bei einem entsprechenden, professionellen Kurs.

 

Wenn ihr das alles bedenkt, eure Tour im Vorhinein sorgfältig plant, das Wetter beobachtet und immer zumindest zu zweit unterwegs seid, dann steht eurem Skitouren-Abenteuer auf den Pisten von Ski amadé nichts mehr im Wege. Und vergesst nicht auf euer Pistentouren-Skiticket, damit ihr keine Probleme mit der Pisten-Polizei bekommt.

Stay Safe and Have Fun!

Berni Bernegger

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