Magdalena Putz

Wandern – Kann ich das anfassen?

Spoiler Alert – nein kannst du nicht! Ich sag nur: Finger weg! Egal ob es ein süßes Reh ist, das dir mit ihren Hufen einen ordentlichen Tritt verpassen kann, ob es ein kleiner Hase ist, der vielleicht Tollwut mitschleppt, oder die Mama-Kuh, die schon die Hörner auf dich gerichtet hat, weil du von ihrem kleinen Kälbchen nicht weggehst. Lass die Finger davon!

Wenn dich ein Tier beißt...

...dann solltest du ins Krankenhaus gehen und dich untersuchen lassen. Behalte immer im Kopf, wann deine letzte Tetanus-Impfung war. Ist sie länger als 10 Jahre her, dann lass sie auffrischen, denn Wundstarrkrampf macht absolut keinen Spaß. Tiere sind nach wie vor nicht berechenbar und folgen ihren Instinkten. Viele der Wanderwege führen durch Weidegebiete und die Tiere sind auch an Menschen gewöhnt. Dennoch folgen sie ihren eigenen Regeln und wenn diese verletzt werden, dann können die sich schon mal wehren.

Ganz wichtig, und das lege ich dir als Berg-Bauern-Dirndl ans Herz:


Gehe nicht in die Nähe eines Jungtieres. Auch wenn es dich noch so zuckersüß mit seinen großen Kulleräuglein anschaut. Denn die Mama oder der Papa sind meist nicht weit entfernt und verstehen gar keinen Spaß. Selbst die Bauern, denen die Tiere gehören, müssen diese Regel einhalten, ansonsten droht Verletzungsgefahr.

Hund an die Leine
Ja ich weiß, dass ihr euch denkt: Der Hund darf nicht mal in der Natur frei laufen? Bitte nicht, es gilt Leinenpflicht. Der Kot der Hunde ist für Kühe und dergleichen tödlich, also sammelt ihn bitte immer auf, so wie ihr es auch von zu Hause gewohnt seid.

Wenn ein Hund ein Wildtier sieht und der Jagdinstinkt einsetzt, dann kann es sein, dass du deinen Fiffi nie wieder siehst, oder er sich bei der Jagt verletzt. Also trainiere ihn, dass er das nicht tut und halte ihn immer in deiner Nähe. 

Wenn du an einer Kuh-Herde vorbeikommst, dann halte mit deinem Hund Abstand. Wenn du merkst, dass die Kühe in den Verteidigungsmodus gehen (zum Beispiel weil Jungtiere dabei sind) und deinen Hund anvisieren – dann lass unbedingt die Leine los. Der Hund ist schneller als die Kuh und kann flüchten, wenn du ihn aber bei dir behältst, dann kann das schlimm für dich enden.

Meine Devise lautet a la Corona: Abstand halten und zwar mehr als zwei Meter – eher zwanzig.

Mein Tipp

Betrachte die Vielfalt der Tiere aus der Ferne, so hast du die Chance, so manch schönen Moment mitzuerleben, den du nur zu sehen bekommst, wenn du ruhig beobachtest. Mach einen großen Bogen um jedes Tier, auch wenn zum Beispiel Kühe auf dem Weg liegen.

Wenn du Tiere streicheln möchtest, dann gibt es die Möglichkeit dazu in den vielen Streichelzoos, die es in Ski amadé im Sommer gibt. Also passt auf euch auf, seid gut vorbereitet und wenn euch doch mal was passiert – die freiwilligen Helfer der Bergrettung Österreich holen euch in Notfällen vom Berg.

Speichert euch die Notrufnummer der Österreichischen Bergrettung sicherheitshalber in den Notfallkontakten ein: 140

Magdalena Putz

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