Lisa Schiefer

Der Tag aus der Sicht eines Germknödels

Das wird ein super Tag, denkt sich der Germknödel. Die Sonne scheint, frischer Pulverschnee, gute Laune macht sich in der Küche breit und der Duft von frisch zubereiteten Speisen steigt in die Nase. Auch für den Germknödel ist es soweit. 

Zu Mehl, frischem Germ, Zucker und einer Prise Salz gesellt sich frische, lauwarme Milch und ein Ei. Allein das klingt nach einer herrlichen Kombination. Zum Schluss kommt dann noch zimmerwarme Butter hinzu und der Teig für den Germknödel entsteht mit viel Liebe und Handarbeit.

Jetzt bin ich ganz schön erschöpft, denkt sich der Germknödel. Zum Glück habe ich jetzt mindestens eine halbe Stunde Zeit, um an einem warmen Ort eine Rast einzulegen. Ist das gemütlich, da breite ich mich doch einfach ein bisschen aus und lasse mich so richtig gehen, denkt sich der Germknödel.

Doch lange hat er nicht Zeit, der Germteig. Schließlich warten schon die knurrenden, hungrigen Bäuche der Skifahrer auf ihn! Und so kommt es, dass sich der Germknödel aufteilen muss, in mehrere kleinere Teile. Doch die anschließende Massage, das Schleifen der Knödel zu Kugeln, entschädigt dafür.

Jetzt ist es gleich soweit, denkt sich der Germknödel, meine Fülle kommt – hoffentlich wird es Marille! Und er hat Glück, heute wird er mit herrlicher, hausgemachter Marillenmarmelade gefüllt.

Erneut darf er ein bisschen mit seinen Kollegen rasten bevor es für die Horde in den Dampfgarer geht. 

Herrlich, denkt sich der Germknödel, im Dampfbad kann ich mich noch einmal so richtig gehen lassen und richtig flaumig aufgehen! 

Nach dem Dampfbad wird es ernst. 

Hoffentlich sucht mich ein netter Wintersportler aus, denkt sich der Germknödel, aber es sind ja eh alle Wintersportler sympathisch. Aber hoffentlich bestellt mich mein zukünftiger Gastgeber mit Vanillesauce und Mohn, denkt sich der Germknödel. 

Und wieder hat er Glück. Das Mädl mit den 2 Zöpfen sucht sich gezielt den Germknödel aus, bestellt ihn mit Vanillesauce und Mohn und lässt sich den Germknödel so richtig gut schmecken. Dazu gibt’s ein Glas frische Milch. 

Der Tag könnte nicht besser gelaufen sein, denkt sich der Germknödel – und das Mädl mit den 2 Zöpfen. 

Damit ihr einem Germknödel auch bei euch zu Hause einen so wunderbaren Tag ermöglichen könnt, findet ihr hier das Rezept dazu:

  • 250 ml lauwarme Milch
  • 1 Ei
  • 500 g Weizenmehl
  • 20 g frischer Germ
  • 40 g Zucker
  • 40 g zimmerwarme Butter
  • Eine große Prise Salz
  • Marmelade
  • Staubzucker, Vanillesauce/Butter und Mohn

Die lauwarme Milch und das Ei verrühren. Mehl, frischer Germ, Zucker und Salz verrühren und zu der Milch-Ei-Mischung geben. Zum Schluss die zimmerwarme Butter einarbeiten und den Germteig einige Minuten gut durchkneten. Den Germteig ca. 30 Minuten an einem warmen Ort rasten lassen und anschließend in Stücke teilen. Kugeln formen und mit einem Löffel Marmelade eurer Wahl füllen. Am besten dämpft ihr die Germknödel im Dampfgarer, es funktioniert aber auch mit einem Gareinsatz für Kochtöpfe oder ihr spannt ein Geschirrtuch über den Topf mit kochendem Wasser. Die Germknödel dann nach Lust mit Staubzucker, Vanillesauce, Butter und/oder Mohn servieren.

Lisa Schiefer

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