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Beate Erlmoser

Klassischer Wiener Suppentopf vs. traditioneller Wiener Suppentopf

Es ist Mittag, du bist bereits seit den frühen Morgenstunden auf der Piste, der Powder hat gerufen! Wohl verdient kündigt sich schon seit geraumer Zeit der Hunger mit diversen Geräuschen in der Magengegend an. Einen hart erkämpften Platz in einer heiß begehrten Hütte ergattert, Speisekarte aufgeschlagen, eine Suppe wäre jetzt das Beste! Knödelsuppe – nein. Frittaten, Grießnockerl, nein. Wiener Suppentopf … Hmmm – was bitte ist ein Wiener Suppentopf?

Am besten gleich nachfragen, doch der Hunger ist schon dermaßen groß, man will beim nächsten Aufkreuzen der Kellnerin nicht erst nachfragen, sondern sofort bestellen. Zwei Möglichkeiten stehen nun noch offen: wieder Schnitzel mit Pommes bestellen oder der schnelle Griff zum Smartphone!

Vor kurzem hatte ich eben dieses Erlebnis! Als ich mir unter einer altbürgerlichen Suppenspeise absolut nichts vorstellen konnte – ein klassischer Wiener Suppentopf.

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Ich entschied mich für die zweite Möglichkeit und klopfte den Wiener Suppentopf in mein Smartphone. Ausgespuckt bekam ich allerdings gleich zwei Varianten dieser offensichtlich traditionellen, österreichischen Speise – den klassischen Wiener Suppentopf bzw. den traditionellen Wiener Suppentopf… mpf – der Vergleich…

Die Zutaten des klassischen Suppentopfes beschränken sich auf das Suppengemüse (Karotte, Petersilie, Schnittlauch, Sellerie, Zwiebel, Salz, Pfeffer, Lorbeerblätter und Thymian) hinzu kommt dann ein mageres Rindfleisch und ein Suppenhuhn. Das Fleisch wird in großen Stücken mit der Suppe weichgekocht. Ist das Fleisch zart genug wird die Suppe abgeseiht, das Fleisch von Fett und Knochen getrennt und in kleine Würfel geschnitten. Würfel wieder zurück in die Suppe kurz aufgekocht und mit Suppennudeln heiß serviert!

 

Beim traditionellen Wiener Suppentopf besteht der Unterschied in der Fleischbeigabe und der Zubereitung. Verwendet wird ebenfalls ein Suppenhuhn, dazu jedoch feinstes Rindfleisch (Schulterscherzl oder Tafelspitz), und eine Kalbszunge. Das Fleisch (ohne Kalbszunge und Huhn) wird 2 Stunden vorgekocht, den grob geschnittenen Zwiebel etwas später angeröstet zum Fleisch gegeben. Die Kalbszunge, das Huhn und auch das Suppengemüse folgen eine Stunde vor Ende der Kochzeit in den Suppentopf. Gewürze, Milz, Lauch und Zwiebel abseihen, Fleisch und Gemüse fein schneiden. Fleischstückchen und Gemüsestückchen mit Suppennudeln aufkochen und heiß servieren.

Die vegetarische Variante wäre eine Grießnockerlsuppe oder eine Frittatensuppe.

Die Nockerln werden aus Grieß und Butter geformt und mit Salz und Muskat gewürzt. Zu den Frittaten gibt es noch eine kurze Anekdote aus meiner Zeit als Schilehrerin: Ein Schüler ca. 6 Jahre alt gab damals seine Bestellung fürs Mittagessen bei mir auf. Ihm wollte der Name einer bekannten Suppe mit den gelben Streifen nicht mehr einfallen, bis ihm schließlich seinem Sitznachbarn zur Hilfe kam – „Hach, sach doch einfach, dass du ne Pfannkuchenstreifensuppe haben willst!“

Ich wünsch einen guten Appetit und entspannende Skitage!

Beate Erlmoser

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